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Der zweite Schritt… (aus Spielersicht)

Am Sonntag war es also wieder soweit und das zweite Abenteuer (aus der Aborea-Box) wollte gespielt werden. Wie immer gilt, möchtest du selbst das Abenteuer erleben – solltest du jetzt aufhören weiter zu lesen.

Diesmal bestand die Aufgabe darin a). Geister (Mehrzahl!!!) aus einer alten Ruine zu vertreiben und b). – da man ja schonmal da ist – auch einen Schatz zu „bergen“. Ja, mein Char rettet auch Schätze aus der Not!

Und los ging es, in der (einzigen) Taverne von Leet teilte mir ein alter Waldläufer mit, dass er in einer alten zerfallenen Ruine die Schreie von GeistERN vernommen hat. Er selbst sei allerdings zu alt sich dieser Aufgabe zu stellen, aber vielleicht gibt es ja einen mutigen Abenteurer, der dies wagen möchte…Oh, und einen Schatz gibt es in der Ruine auch noch.

Der CEO von Leet ist alles andere als begeistert von dieser Situation – er möchte, dass diese „Gerüchte verstummen“. Und zwar schnell, seriös und für immer. Im Gegenzug ist er allerdings auch bereit sich dies etwas kosten zu lassen – und gar nicht mal wenig wie sich herausstellen sollte.

Also nochmal schnell einkaufen gegangen und los ging es am nächsten Morgen gen Ruine. Auf einem schwer begehbaren Weg kam mein Char seinem Ziel immer näher – bis er von einem großen Bären überrascht worden ist – der ihn genau musterte. Langsam und vorsichtig versuchte ich den Bären mit einer Stück Hartwurst zu besänftigen…und…hatte (Naturwurf sei Dank) Erfolg! Yes! Das Fertigkeiten-System von Aborea gefällt mir immer besser… Der Bär zog weiter und mein Char konnte sich nach dieser kleinen Aufgabe weiter Richtung Ruine machen.

Dort angekommen dauerte es auch nicht lange bis ich und eine ortsansässige Räuberbande uns „kennenlernten“. Da die Räuber von den diplomatischen Fähigkeiten meines Chars wenig begeistert waren, sollte der Kampf nicht lange auf sich warten lassen. Durch Würfelglück war dieser dann auch recht schnell erledigt gewesen – und das Erkunden der Ruine konnte beginnen. Meine erste große Herausforderung in den Gemäuern war dann auch eine Tür(!). Groß, schwer und verschlossen stand sie nun da und wollte mich nicht einlassen. Weder mein amateuerhafter Versuch das Schloss zu öffnen – noch die „Durchschlagkraft“ meines Chars konnten die Tür „überreden“ sich zu öffnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit (Inplay 30 Minuten) wurde sie dann doch noch bezwungen (Mica’s Einfallsreichtum sei dank!). Nachdem das taktische, stille und heimliche Vorgehen nun auch schon längst über Bord geworfen war – sollten die tiefen Gänge und Gewölbe unterhalb der Ruine erkundet werden. Wie es in Gewölben so ist – tauchte auch schon bald der erste Goblin auf, der versuchte sich meiner Erkundung in den Weg zu stellen. Naja, die Betonung liegt hier auf  „versuchte“… Nach einem kurzen Ruf – den mein Char allerdings nicht verstand – war es auch schon um ihn geschehen. Allerdings sollten 2 seiner Freunde nicht lange auf sich warten lassen. Mir wurde recht schnell klar was dieser kurze Ruf bedeutet hatte und der Kampf ging sogleich los. Da ich die Ini nicht schaffte (oh du böser Würfelgott!) – durfte ich mir auch gleich mal einen explodierenden d10 vom Gegner einfangen. Ja, ich steh wirklich auf das Kampfsystem – und ich bin im Begriff eine stille – alte – Liebe für explodierende Würfel zu entwickeln – aber doch nicht auf mich! 10 Lebenspunkte weniger entschloss ich mich dann – spontan – einen Heiltrank zu mir zu nehmen. Frisch gestärkt, Wut entbrannt und mit einem gnädig gestimmten Würfelgott auf meiner Seite (WÜRFLO!!!!), beendete mein Char dann auch souverän diesen Kampf. Kurz darauf musste bereits eine kleine Entscheidung getroffen werden, sollte mein Char dem Höhlensystem gen Osten – oder gen Westen folgen? Der Osten sollte es werden, und schon nach kurzer Zeit fand sich mein Char an einem verlassenen Brunnen wieder. Sollte ich hinab steigen? Ich bin zwar alleine, habe allerdings ein Seil (9m) bei mir? Komme ich wieder hoch und was würde ich mir davon versprechen? Bin ich vielleicht doch – noch – nicht alleine? Nee, das wäre zu gefährlich. Also, den Brunnen zurück gelassen (mit einem kleinen unbefriedigtem Gefühl im Bauch) und wieder zurück zur Gabelung. Nun rief der westliche Weg – und auch diesem folgte ich brav und tapfer! Nach einem kurzen Besuch der Goblin Toilette (glaubt mir – dort gibt es wirklich NICHTS zu finden…) stieß ich schon bald auf 4 weitere finstere Gesellen, die meine Wenigkeit allerdings noch nicht entdeckt hatten. Vielleicht vorbei schleichen und unentdeckt bleiben? Ähm.. Zwerg + Kämpfer = Schleichen? <- Wo hat der Autor hier den Fehler versteckt? Also nee, Schleichen war jetzt wirklich nicht die Option gewesen, die mir hier vorgeschwebt hat, es mussten Axt und Schild herhalten. Der Kampf war schwer, spannend und am Ende siegreich – auch wenn ich sogleich meinen letzten Heiltrank zu mir nahm. Wenigstens war das Pack nun vernichtet – doch wo zum Teufel war der Geist? Gab es möglicherweise gar keinen Geist – und die Goblins haben für das ganze Theater gesorgt?  Ich sollte die Antwort auf diese Frage schnell kennenlernen, denn einen kleinen Weg + kurze Zeit später stand er vor mir -> Mr. Ghost! Furchteinflößend sah er aus, als würde er in Flammen stehen, und ohne groß Worte zu verlieren griff er mich auch bald an. Schade eigentlich, da mich als Spieler und natürlich auch den Char interessiert hätte WER denn dieser Geist war? WARUM er denn in Flammen stand? Und, WESHALB er die Goblins verschont hatte? Aber für solche Gedanken war jetzt keine Zeit – er musste/sollte/wollte beseitigt werden, und mein Char übernahm die Aufgabe. Es war ein langer, nervenaufreibender Kampf. Hier ein d10 beim Gegner, da ein sehr guter Angriff von mir, nichts wurde sich geschenkt und zum Schluss konnte ich ihm doch noch – selbst schwerst angeschlagen – den Todesstoß versetzen. (Ja, es ist mir bewusst wie seltsam es klingen mag einem Gespenst einen „Todes“stoß zu versetzen) Noch schnell den Schatz gebor..äh..befreit und schon ging es zurück ins Dorf, wo auch noch die fürstliche Belohnung vom Dorf CEO eingefahren wurde.

Persönliches Fazit:

Wie ich bereits oben geschrieben hatte, war es wirklich spannend gewesen. Einige Passagen wären mit einem anderen Beruf (Klasse) vielleicht besser zu lösen gewesen – aber dennoch schaffte ich es auch so und der Spielspaß war mehr als vorhanden. Die – relativ – freie Möglichkeit zu agieren gefiel mir hier weitaus besser als die Antwortmöglichkeiten im Einführungsabenteuer. Die – szenenspezifischen – DM-Lösungen von Mica fand ich passend und so geschickt eingebaut, dass ich diese als Spieler nicht mal wirklich gemerkt habe. Was mir etwas bitter aufgestoßen ist, war dass keine Heiltränke zur Verfügung standen. Ich hatte am Anfang des Abenteuers noch 2 Stück (einer aus dem Einführungsabenteuer, einer durch das geschickte Handeln mit dem Dorf-CEO ergattert) – und diese reichten mir auch gerade so. Gerade wenn man dieses Abenteuer als Single-Char spielt, kann es sehr sehr knapp werden. Ich muss vielleicht aber auch fairerweise sagen – dass ich durch die Erfahrung in anderen Systemen – es auch (leider?) gewohnt bin an „Schlüsselpositionen“ mit Heiltränken versorgt zu werden. Die Belohnungen waren reichlich (ich freu mich aufs Shoppen!) und die Erfahrungspunkte fair! Ein trauriges Auge blickt natürlich auch auf die Box, da es das letzte Abenteuer aus der selben war – aber dank 13Mann ist man ja schon mit (kostenlosem) Nachschub versorgt worden. 🙂

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