Folgendes Szenario am Freitag-Abend: Mein Spieler sucht sich „einfach mal so“ Verstärkung (hab ihn wohl etwas zu sehr ins Schwitzen gebracht…) und dann beschließen die beiden auch noch spontan, dass wir doch am nächsten Morgen eine Runde Aborea spielen könnten. Nunja, man will ja keine Spielverderberin sein und außerdem macht Aborea einfach zu viel Spaß, um sich das entgehen zu lassen. Auch wenn man sich dann am nächsten Morgen innerhalb von ca. 15 Minuten ein Abenteuer aus den Fingern saugen muss. Und wenn es in der Vorbereitung schnell gehen muss, eignet sich in meinen Augen nichts besser als ein richtig schönes Dungeon, zumal ich hier unseren neuen Mitstreiter gleich mal sehr gut das Kampf-und Fertigkeitensystem üben lassen kann. Also schnell mal im Internet nach einem kleinen Dungeon gesucht und auch bald fündig geworden:
http://www.runicgamesfansite.com/members/omnifas-albums-zelda-dungeon-project-picture2211-link-past-eastern-dungeon-overhead.jpg
Dann noch kurz einige Durchgänge gestrichen, zu jedem Raum kurze Stichpunkte und schon stand das Abenteuer. So weit so gut. Es konnte also losgehen. Oder?
Fehler #1: Die Spieler fragen, ob sie sich kennen wollen, wenn man keinerlei Konzept ausgearbeitet hat, wie man sie im Falle des Nicht-Kennens zusammenführen will. Denn natürlich antworten meine zwei wackeren Streiter einstimmig: NEIN!
Fehler #2: Zwar ein Dungeon ausarbeiten, aber sich keine Story überlegen, wie die Spieler in das Dungeon kommen sollen.
Gut, mit solchen Lappalien wird man natürlich an einem Samstag Morgen „spielend“ fertig, auch wenn die Nacht zuvor erschreckend kurz gewesen ist. Als dann diese Hürden mehr oder weniger souverän genommen waren, kam sogleich
Fehler #3: Von einem neuen Spieler „zum Einstieg“ einen (wirklich!) ganz leichten Fertigkeitswurf verlangen, um ihn gleich ein wenig zu motivieren – denn er wird ihn 100% vergeigen!!!
Nachdem die zwei Helden sich nun kannten, ihren ersten gemeinsamen Auftrag in der Tasche hatten und ich feststellen musste, dass wir von unserem neu hinzugestoßenen Waldläufer besser keine Fertigkeitswürfe auf „Natur“ verlangen sollten, machte die Gruppe sich auch schon auf den Weg.
Ab ging es in den Wald! Und damit das Ganze zu keinem gemütlichem Spaziergang im Grünen ausartet, natürlich gleich noch einen hübschen kleinen Goblin-Hinterhalt gelegt. Ärgerlicherweise gelingt an dieser Stelle dem Waldläufer sein Wurf auf Wahrnehmung NATÜRLICH dermaßen gut, dass sämtliche Überraschung dahin ist und meine tapferen kleinen Goblins in lächerlich kurzer Zeit dem Erdboden gleich gemacht werden. Naja, aber den beiden wird das übermütige Grinsen schon noch vergehen…
Die Nachtwache meistern die beiden ebenfalls noch mit Bravour, so dass ich mir einen Wolfsangriff dann „großzügigerweise“ spare – im Gegensatz zu den beiden weiß ich ja auch, was noch auf sie wartet *gg*.
Das Dungeon selbst ist dann ein Auf und Ab zwischen souveränen Kämpfen und vergeigten Fertigkeitswürfen. Irgendwann frage ich mich, ob dem Waldläufer nicht langsam einfach mal schon der statistikhalber ein Wurf gelingen müsste, aber Statistik wurde in dieser Sitzung wirklich ad absurdum geführt. Kleine Gräben, eigentlich nur zum Üben der Fertigkeiten gedacht, entpuppen sich jedesmal als „Fallgrube“. Während der Zwerg mit dem Springen keine Probleme hat, ist es bei ihm dann die Feinmotorik, die zu wünschen übrig lässt. Beinahe jedes Schloss wird nicht erfolgreich über „List“ geöffnet, sondern muss sich schließlich roher Gewalt beugen.
Und dann verlässt meine zwei Helden plötzlich auch noch im Kampf das Würfelglück- ein doppelt explodierender Würfel streckt den Waldläufer nieder. Zum Glück bringt der Zwerg auch allein den Kampf noch siegreich zu Ende, aber dann, oh Graus, war natürlich ein Wurf fällig, ein FERTIGKEITSwurf. Ich traute mich schon gar nicht hinzuschauen… Aber manchmal ist das Glück den Tapferen hold und unser Waldläufer kann stabilisiert werden. Nun endlich beschließt das Duo infernale dann doch mal sich ein wenig auszuruhen (nicht dass eine gewisse, hier jedoch nicht näher erwähnte Spielleiterin dies schon zwei Kämpfe zuvor angeraten hatte…).
Anschließend wird das Abenteur in einem beeindruckenden Endspurt doch noch zu einem guten Ende gebracht 🙂
Insgesamt hat mir diese Session wieder großen Spaß gemacht und ich finde es einfach toll, wie leicht sich Aborea auch ohne wirkliche Vorbereitung leiten lässt. Selbst die spontane Vergrößerung der Gruppe machte keinerlei Probleme. Und auch größere Gruppen an Gegnern sind dank dem schnellen und leichten Kampfsystem relativ leicht zu bewerkstelligen. Mich begeistert das Spiel einfach jedes Mal aufs Neue!