Am vergangenen Samstag wollten wir uns wieder in Abenteuer stürzen – und es sollte für den einen – oder anderen – tödlich werden.
Gespielt wurde diesmal kein Fertigabenteuer, Mica hatte eins selbst ausgearbeitet und voller Spannung stürzten wir uns rein. Wir? Yep, den nach der letzten fordernden Sitzung wollte ich mir Verstärkung holen – um diesmal Mica ins Schwitzen zu bringen. Ein williges Opfer wurde auch schnell gefunden, der letzte Spieler aus unserer alten Runde wurde für Aborea begeistert/überredet/gezwungen.
Wie jedes gute Abenteuer begann auch dieses in einer Taverne! In einer ganz besonderen Taverne nämlich, und zwar im Brandkessel in Leet (der Nummer 1 für einen spitzenmäßigen Lamm-Eintopf!). In dieser lernte mein Char einen menschlichen Waldläufer kennen – dieser – nach kurzem Beschnuppern (< bitte wörtlich nehmen) für tüchtig genug befunden wurde, um mir bei meiner Aufgabe zu helfen. Die Aufgabe ist einfach erklärt, der Dorfverwalter kam nämlich auf mich zu und bat mich einige Vorkommnisse im Nord-Westlichen Wald von Leet zu untersuchen. Es würde dort ein altes Grab geben und Gerüchten zufolge „könnte“ es dort zu Problemen gekommen sein. Könnte? Für ein „könnte“ bot mir der Kauz aber eine recht üppige Belohnung an. Nach ein wenig Nachboren kam raus, dass es Gerüchte („nur“ Gerüchte – joa klar!) geben würde, diese besagen, dass bereits einige Reisende verschwunden sind – und dies geschah immer in der Gegend des Grabes. Mir wurde ebenfalls nahe gelegt, diese Aufgabe vielleicht auch nicht unbedingt alleine zu lösen. Also ging es in besagte Taverne, wo auch schnell ein tapferer Gefährte gefunden war (der besagte Waldläufer eben).
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg, wir wussten, dass wir länger als einen Tag reisen würden und kamen guten Schrittes voran. Der Pfad, dem wir im Wald folgten, war bewachsen – aber begehbar. Lange dauerte es nicht, bis der Waldläufer auch sogleich etwas Unbekanntes im Gestrüp erkannte. Durch geschicktes Würfeln konnte eine mehr als miserabel gestellte Falle erspäht werden. Aber nicht nur die Falle erregte unsere Aufmerksamkeit, auch die Gebüsche – rechts und links neben der Falle – wackelten recht bedenklich. Da die Paarungszeit der Bären wohl nicht mehr anstand, sollte wohl Gefahr drohen. Der Gedanke war noch nicht beendet, und schon stürmte eine kleine Schaar Goblins auf uns beide zu. Souverän, professionell und tödlich „entledigten“ wir uns der Goblins und gingen unseren Weg weiter. Da es bereits dämmerte und wir ZUFÄLLIG auf eine Lichtung stießen, entschlossen wir uns, unser Nachtlager aufzuschlagen. Der Waldläufer in der heroischen Gruppe erkannte – sofort – dass Wölfe (wieder Mehrzahl!) in der Umgebung sich befinden könnten, also wurde schnell eine Feuerstelle eingerichtet. Durch abwechselnde Wache (die mein tapferer Zwerg sogar schaffte) sollte die Nacht für uns ruhig verlaufen. Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise fort und fanden auch das besagte Grab. Es war eine Krypta – und kein Ton war zu hören. Kein Vogelgezwitscher, kein Wind, keine sich paarenden Bären – nichts, einfach nur still. Das kam nun selbst uns beiden recht merkwürdig vor, dennoch setzten wir – vorsichtig aber beherzt – unseren Vorstoß in die Krypta fort. Kaum hineingestolpert (< bitte ebenfalls wörtlich nehmen) wurden wir auch schon von einer unheimlichen Dunkelheit umhüllt. Sofort entzündete der Waldläufer seine kleine Lampe und wir sahen uns näher um, allerdings war was wir fanden – weniger „nett“. Spinnweben! Und sie wurden immer größer. Der geneigte Leser wird nun sogleich auch schon sich die folgende Frage stellen > wem gehört das Netz? Eine Frage, deren Antwort nicht lange auf sich warten lies – und da war sie schon -> El Bombo! (niedlich, ne?) Der Kampf war angebrochen und schon bald erschlugen wir dieses „Ding“. Der Waldläufer erwies sich in diesem Kampf als äußerst nützlicher Gefährte (der mit seinem wertlosen Leib mein wertvolles Leben schützen konnte!). In dem Netz konnten wir auch noch einen kleinen Fuchs finden, diesem wir – als wir ihn befreit & genährt hatten – die Freiheit schenkten. Im nächsten Raum erwartete uns eine Tür (mir schwant Böses) und ein kleiner (aber mit Fallen gespickter) Abgrund. Erstmal der einfach Weg -> die Tür. Diese geöffnet und schon standen vor uns Zombies – die nix Gutes mit uns vorhatten. Die Meinungsverstärker (Axt + Schild) ausgepackt – und die Zombies in den Hades geschickt. Da allerdings sonst nichts im Raum zu finden war, mussten wir uns doch mit dem Abgrund beschäftigen. Dieser war nur wenige Meter breit, und schon bald nahm der Zwerg (!) Anlauf und schaffte es über den selbigen. Der Waldläufer, ganz begeistert (und wie ich meine, sogar etwas beschämt) wollte dies dem Zwerg nachmachen…und…versagte kläglich. KLÄGLICH!!! Denn er fand sich auf dem Boden des selbigen wieder. Also Seil runtergelassen und den Mensch hoch gezogen (was bin ich über Stärke 9 glücklich gewesen in diesem Moment…). In den nächsten beiden Räumen (die über Türen miteinander verbunden waren) sollten uns Skelette und Zombies erwarten – diese wir beide ebenfalls zu Staub verarbeiteten (< und ja, auch diesmal dürft ihr es wörtlich nehmen). Die Heiltränke waren zwar mittlerweile aufgebraucht, aber wir waren (über)motiviert weiter ans Werk gegangen. Im nächsten Raum sollte nun das dunkle Schicksal seinen Lauf nehmen und wir schnell merken, dass Heiltränke/Heiler IMMER eine gute Bereicherung für jede Gruppe sind. Wir fanden nämlich wieder einen – mit Stacheln gespickten – Abgrund (dem Menschen schwante nichts Gutes – und das zurecht!), allerdings befand sich auf der anderen Seite ein stinkender Ghul, der an etwas nagte, was man nicht mehr erkennen konnte und wollte. Hm, Entfernung – so etwas schreit ja geradezu nach Fernkampf. Also Bogen (Mensch) und Armbrust (Zwerg) ausgepackt, und zielsicher geschossen. Perfekt! Beide Angriffe saßen und der Ghul zog sich sogleich zurück. „Blut geleckt“ nahm mein Zwerg sogleich die Verfolgung auf und sprang – wieder einmal souverän! – über den Abgrund. Der Mensch tat es ihm gleich – ich mein sorry, aber zweimal in so ein Loch fallen, das kann doch nicht passieren – und landete…im Loch! Der Mensch erzählte mir, als wir uns kennenlernten, dass er auf der Flucht vor seinem Vater sei – allerdings nicht weshalb. Langsam – ganz langsam – konnte ich mir vorstellen warum… Aber, man lässt ja seinen Waffenbruder nicht im Stich und half ihm hoch. Der Mensch kletterte also am Seil hoch, während hinter mir der Ghul nach Rache sinnt und mich attackierte. Na Super! Da versucht man jemanden zu helfen – und wird vom Ghul – von hinten – attackiert. Mensch fallen lassen und sich verteidigen oder hochziehen und sich angreifen lassen? Man ist ja robust (und den traurigen Blick meines Mitspielers wollte ich nun auch nicht länger ertragen) – also standhaft weiter das Seil gehalten, Würflo (WÜRFLO!!!!) war auch bei mir und der Ghul schlug daneben. Kaum waren wir wieder zu zweit auf dem Parkett des Todes – schon erschlugen wir das Vieh! Durch einen kleinen Gang (in diesem wir eine Falle entschärften) ging es sogleich weiter. Vier Zombies standen uns – und einer kleinen Truhe – im Wege, also auf sie! Der Kampf ging los und nach einigen guten Treffern war sie auch da – die sagenumwobene Doppel-10. Zweimal 10 hintereinander gewürfelt und nochmal ne 6. Wow! 26!!! DAS ist mal ein Wort, HA! Aber, wie es immer mit solchen tollen Geschichten ist, es gibt immer irgendwo die arme Seele die sich diesem Wert aussetzen darf – diesmal war es der Mensch. D´oh! 26 Punkte, davon 19 Punkte Schaden eingefahren – der Mensch hatte erstmal genug und legte sich darnieder. Es lag also am Zwerg die „paar“ Zombies zu besiegen, den sterbenden Menschen zu retten und die Truhe zu „bergen“. Gesagt -> getan. Zombies vernichtet, den Mensch über einen sehr guten Heilkunde-Wurf stabilisiert und die Truhe „geborgen“. Da man die Truhe schon mal hat – gleich geöffnet, und eine Heiltrank-ähnliche Flüssigkeit gefunden. Diese dem (vom Unglück verfolgten) Menschen eingeflößt und uns in einem Raum verbarrikadiert. Erstmal 8 Stunden ruhen um sich danach dem letzten Akt zu stellen. Eine kleine Brücke – wo einige Skelette uns den Weg versperren wollten – säuberten wir „effektiv“ und standen dann in einer alten Grabkammer. In den Ecken flackerte ein grünes bedrohliches Licht – und es sollte nicht lange dauern, bis aus dem Grab ein Zwergen-Geist erschien (ok, wir halfen ein wenig nach, weil wir das Grab öffneten – aber das sind Details…). Es erfolgte ein schneller Kampf – bei diesem der Mensch und der Zwerg als Sieger hervorgingen. Schwer angeschlagen, reich beladen und durch einen neuen Stufenaufstieg gesegnet – traten wir den Heimweg an…
Persönliches Fazit:
Das war also mein erstes – selbst erstelltes – Abenteuer, das ich als Spieler in Aborea erleben durfte. Es war zwar sehr kampfbetont, dies war allerdings auch gewollt (zumindest von mir!). Ich hätte mir gewünscht, dass ich mehr über dieses Zwergengrab herausfinde, wer hat dort gelegen und weshalb waren Untote dort aktiv – auf der anderen Seite hatte es aber auch einen wunderbaren „Old School“ Touch – einfach mal nen Dungeon säubern und gut. Mir hat es sehr großen Spaß gemacht – auch weil ich froh durch die (neue) Unterstützung unseres Mitspielers war. Zu zweit rockt Aborea noch mehr!